Unser Programm für die Arbeit im Gemeinderat

Grün in Baierbrunn

Liebe Mitbürger*innen,

die aktuellen Entwicklungen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig der Schutz der Umwelt und des Klimas für uns Menschen ist. Grün ist also weitaus mehr als Umweltschutz, es bedeutet in der Konsequenz zunächst den Erhalt des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges und in Folge eine Verbesserung unserer Lebensbedingungen unter nachhaltigen Gesichtspunkten. Für uns, unsere Kinder und alle Lebewesen mit denen wir uns unsere Welt teilen. An diesen übergeordneten Zielen richten wir unsere Arbeit in Baierbrunn für alle Bürger*innen aus.

Drom in Baierbrunn

Riechen Sie was? Aus dem Abwassersystem riecht es immer wieder nach “Drom”. Bitte verwechseln Sie das nicht mit dem Geruch von Wasserstoffperoxiden, hierzu kommen wir noch separat. Grundsätzlich erwarten wir aber eine Geruchsfreiheit des Abwassers vor Einleitung in die öffentliche Kanalisation. Alles andere ist Geruchsbelästigung und stinkt uns.

United Initiators (Ex-Peroxid-Chemie) in Höllriegelskreuth

Wir bedauern sehr, dass die Gemeinde Pullach die Baugenehmigung zur Erweiterung “Big Wings” erteilt hat. Ein Risikobetrieb in wenigen hundert Meter Entfernung von unserem Ort, angrenzend an ein Wasserschutzgebiet und direkt oberhalb des Isartals mit seinem Flora-Fauna-Habitat erscheint bei verständiger Betrachtung nicht günstig. Wir hoffen sehr, dass nicht irgendwann alle Isar-Anrainer von Pullach bis zum schwarzen Meer United Initiators kennen lernen müssen.

Klimaschutz und Energiewende

Der Klimaschutz ist ein sehr wichtiges Thema für unsere politische Arbeit. Wir setzen uns mit aller Kraft für die Umsetzung der dringend anstehenden Entscheidungen für eine klimaverträgliche Politik und Lebensweise in Baierbrunn und Buchenhain ein. Wir stehen hinter den Forderungen renommierter Klimaforscher und der „Fridays for Future“-Bewegung. Wir wollen unsere Lebensgrundlagen erhalten und verbessern. Wir befürworten mit Entschlossenheit die vollständige Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung durch Nutzung von Wasserkraft, Sonnenenergie und Geothermie und eine konsequente Umsetzung der Einsparmöglichkeiten in öffentlichen und privaten Gebäuden.

Klimaschutz geht uns alle an und ist eine der derzeit wichtigsten politischen Aufgaben. Auch Baierbrunn hat viele Möglichkeiten, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren und zur Klimawende beizutragen, wenn wir den Fokus auf die richtigen Projekte legen. Das erfordert sowohl schnelle als auch mittel- und langfristige Investitionen und Maßnahmen. Wir brauchen diese zukunftsorientierte Entscheidungen jetzt!
Beste Basis hierfür bildet das für die Gemeinde erarbeitete Klimaschutzkonzept des Landkreises München, das wir zügig umsetzen wollen. Nicht alles muss dabei unsere Gemeinde allein stemmen. Einige Energieprojekte, wie z.B. Fernwärme können in der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden und dem Landkreis München umgesetzt werden.

  • Geothermie kommt nach Baierbrunn. Die Gemeinde Pullach und die Stadt München werden einen Geothermieclaim auf Baierbrunner Grund erschliessen. Wir sorgen dafür, dass für unsere Gemeinde dabei Energie und Wärme abfällt und sicher gestellt ist, dass möglicherweise bestehende Risiken (Stichwort: Schwefelwasserstoff) für die Gesundheit bei Einsatz dieser Technik umfassend untersucht und minimiert werden.
  • Echter Ökostrom erzeugt durch Neuanlagen zertifizierter Anbieter für die Liegenschaften der Gemeinde.
  • Wasserkraft des Buchenhainer Wehrs für die Gemeinde nutzen.
  • Energiesparen bei öffentlichen Gebäuden und Privathäusern durch Umrüstung und Isolieren und verstärkten Einsatz von Photovoltaik oder anderen klimafreundlichen Technologien.
  • Bei Neubauten und Altbausanierungen schon bei der Planung und der Wahl der Baumaterialien auf Ökologie und Klimaschutz achten. Dies wird im Bebauungsplan vorgegeben. Langfristig setzen wir uns für einen Ortsentwicklungsplan ein.
  • Ausbau der Energieberatung.
  • ein Klimaschutzmanager (leider nur in Teilzeit, siehe Gehaltszuschuss)) in der Gemeindeverwaltung war eine Idee der Grünen, die eine breite Resonanz im Gemeinderat fand. Dies ist möglich durch die Mitgliedschaft im Energieeffizienz-Netzwerk. Der Klimamanager erarbeitet Möglichkeiten der Bezuschussung von Klimaschutzmaßnahmen und setzt diese in Folge um. Die Stelle wird vom Land Bayern mit 80 % (!) bezuschusst.

Arten- und Naturschutz

Ein besonderes Anliegen ist für uns der Erhalt unserer wunderschönen Landschaft und der Artenvielfalt. Das Isartal ist für uns ein großes Stück Heimat und Teil unserer Identität. Immer wieder stimmen wir uns dafür mit dem BUND Naturschutz Baierbrunn ab, um unsere Kräfte zu bündeln und die gemeinsamen Ziele im Gemeinderat umzusetzen. Wir machen uns stark für die Schaffung des Naturschutzgebiets im Isartal südlich von München.

Wie viel der Artenschutz unseren Bürger*innen bedeutet, hat das ausgezeichnete Ergebnis beim Volksentscheid „Rettet die Bienen“ gezeigt. Der Biotopschutz ist bekanntlich der beste Artenschutz, denn nur so gibt es Lebensräume für Schmetterlinge, Vögel, Igel, Feldhasen, Amphibien und viele weitere Tiere.

In unserer Gemeinde haben wir viele Möglichkeiten, solche Biotope zu errichten oder zu erhalten. Gärten, „Straßenbegleitgrün“ sowie landwirtschaftliche Flächen können “insektenfreundlich” gestaltet werden, Streuobstwiesen, Hecken und andere naturbelassene Ecken beugen einer landwirtschaftlichen “Industriebrache” vor.
Hier wollen wir überall verstärkt weitermachen; bereits bestehende Biotope müssen vernetzt werden, damit die dortigen Arten sich untereinander genetisch austauschen können (Biodiversität). Dasselbe gilt für Feldhecken und Blühstreifen an Feld- und Straßenrändern.

Artenschutz in Baierbrunn bedeutet für uns daher ganz konkret:

  • Wir sprechen uns weiterhin entschieden für ein Verbot von Glyphosat und Neonikotinoiden (Nervengift für Bienen) auf sämtlichen Gemeindeflächen aus und wünschen uns noch mehr biologische Landwirtschaft.
  • Das Gegenteil von Biotopen sind „ausgeräumte Landschaften“, das heisst weite Ackerflächen ohne Begrenzungen und Randstreifen, also für die Tiere unbewohnbare grün-braune Wüsten. Hier gilt es, in Zusammenarbeit mit den Besitzern und Nutzern der Flächen eine geeignete und naturnahe Umgestaltung z.B. durch Heckenpflanzungen zu erreichen.
  • Das Isartal soll Naturschutzgebiet werden.
    Eine der höchsten Schutzstufen für die Natur ist ein Naturschutzgebiet. Ein solches gibt es in Baierbrunn nicht. Im Nachbarlandkreis Bad Tölz – Wolfratshausen sind die Isarauen und die Isarhangwälder als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Wir wollen dieses Gebiet von Schäftlarn bis München erweitern.
  • Wir wollen Vereine unterstützen, die die gleichen Naturschutzziele verfolgen wie die GRÜNEN. Hierzu gehören z.B. der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und der Isartalverein.
  • Ein ganz wichtiges Ergebnis konsequenten Naturschutzes ist der Schutz unserer Gewässer und unseres Trinkwasser.

Eine kleine Anmerkung am Rande: Lassen Sie doch bitte einen Teil in Ihrem Garten ungemäht und säen Sie dort ggf. ergänzend bienenfreundliche Pflanzen. Die Tiere danken es Ihnen, denn viele Wildtiere, die in der industriell genutzten Kulturlandschaft keinen Platz mehr finden, können in unseren Gärten überleben, wenn wir diese naturnah und vielfältig gestalten.

Schulhauserweiterung – endlich Platz für unsere Kinder

Wir setzen uns dafür ein, dass für die nun zügig umzusetzende Erweiterung des bestehenden Gebäudes ökologische und faire Baumaterialien im Niedrigenergiestandard und ein nachhaltiges Heizsystem verwendet werden. Der Einsatz von Solarthermie und Photovoltaik sollten – ebenso wie ein ökologischer, kreativer Schulgarten für die Kinder – von Anfang an bei der Planung berücksichtigt werden.

Ortsentwicklungsplan

Wie soll sich unsere Gemeinde in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Wir sind klar für eine Ortsentwicklung nach ökologischen und sozialen Maßstäben unter Beteiligung der Bürger*innen. Dabei orientieren wir uns an der Agenda 2030  und den Vorgaben der Gemeinwohlökonomie.

Das Vorgehen: Die Bürger*innen, der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung erarbeiten in einem Ortsentwicklungsprozess gemeinsam Ziele und Perspektiven für die Zukunft der Gemeinde. Wie schnell soll die Gemeinde wachsen? Welche neuen Gewerbe wollen wir ansiedeln und wo? Wie viele und welche Neubauten wollen wir haben? Wo soll ein künftiges Ortszentrum entstehen und wie soll es aussehen? Gemeinderat und Verwaltung können auf der Grundlage des Entwicklungsplans zukünftig ihre Aufgaben effektiv und transparent erfüllen. Deswegen werden wir die Erstellung eines Ortsentwicklungsplans weiterhin intensiv anschieben. Ein erster Schritt in diese Richtung ist eine Bürgerwerkstatt, die wir noch dieses Jahr planen.

Verkehr

  • Die Gefahrenstelle auf dem Schulweg vor dem Postladen und der Bäckerei muss sofort beseitigt werden,
    Das illegale Parken auf dem Radweg muss sofort unterbunden werden, damit der Schulweg der Kinder nicht weiter durch Autos verstellt und  gefährdet ist,
    Das Parken auf der B11 ist innerhalb der Ortschaft gemäß StVO (und laut Polizei) nämlich ausdrücklich erlaubt (wie z. B. in Ebenhausen),
  • MVV S7 Pünktlichkeit verbessern
    Pünktlicher ÖPNV und hohe Taktdichte für eine höhere Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel,
  • Weniger Abgas- und Feinstaubbelastung an B11 und im Ort
    Die Gemeinde und der Landkreis München unterstützen zukünftig die Anschaffung und den Betrieb von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Dafür setzen wir uns ein,
  • Wir fordern Tempo 30 auf allen Straßen im Gemeindegebiet innerhalb der Ortschaft, und ebenso auf der B11. Dadurch wird Schadstoffausstoß,  Lärmbelastung und Unfallgefahr reduziert,
  • Weniger Verkehr durch bessere Auslastung der Fahrzeuge
    Beim Pendeln nach München wollen wir Fahrgemeinschaften fördern. Denkbar ist z.B. Mitfahrbankerl 3.0 an der B11 und anderen zentralen Orten zu errichten,
  • Wir pflanzen mehr Bäume statt neuer Autos.
    Wir unterstützen die Baumpflanzaktion des Bündnisses gegen den Südring, denn:
    Es ist doch nicht zu glauben: Im Zuge des Kommunalwahlkampfs in der Stadt München hat die Oberbürgermeisterkandidatin der CSU die Idee des Autobahn-Südrings wieder aus der Schublade gezogen.
    Dabei handelt es sich um eine Autobahnverbindung zwischen der AB München-Lindau, AB München-Garmisch und der AB München-Salzburg, die im Süden Münchens verlaufen würde. Sowohl für die Bewohner der sich immer weiter verdichtenden Stadt München als auch für die Bürger der südlich angrenzenden Gemeinden ist eine intakte grüne Lunge von großer Bedeutung. Wir Grüne sprechen uns entschieden gegen eine Schließung der Autobahnumfahrung im Süden Münchens aus und unterstützen Aktivitäten, die dagegen Stellung beziehen.
    Wer bei einer voraussichtlich im Frühjahr stattfindenden Pflanzaktion auf einer möglichen Trasse im Forstenrieder Park mithelfen will, ist herzlich eingeladen, uns zu kontaktieren.

Soziales

  • Wir wollen die bestehende Nachbarschafthilfe weiter fördern und ausbauen.
  • Wohnungsbau steuern für bezahlbaren und ökologischen Wohnraum auch für Einheimische.
  • Wir fördern ein friedliches Miteinander aller Altersstufen und aller Menschen. Dazu gehört auch die Förderung der Vereine und Initiativen und der ehrenamtlichen Arbeit in verschiedensten Bereichen.
  • Schaffung und Belebung eines Ortskerns.
  • Unsere Kulturbeauftragte Tanja König setzt sich für alle kulturellen Belange in Baierbrunn ein.

Kommunale Daseinsvorsorge

  • Öffentliche Energieversorgung ohne fossile Energieträger sofort umsetzen.

Wirtschaft

  • weitere Gewerbeansiedlung sehr gerne, wenn ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll.
  • Arbeitsplätze schaffen durch Unterstützung der lokalen Gewerbetreibenden.
  • Ein ausgewogener Haushalt ist für uns Teil einer nachhaltig geführten Gemeinde.
  • Investitionen und Schulden nur für nachhaltige Projekte, die Zugewinn versprechen und dem Gemeinwohl dienen, wie z.B. sozialer Wohnungsbau, Geothermie, Wald anpflanzen, Flächen und Gebäude kaufen für Bürgerprojekte.
  • Baierbrunn soll sich  zu einer FairTrade-Gemeinde zu entwickeln.

Landwirtschaft

  • Förderung der ökologischen Landwirtschaft vor Ort.
  • Förderung der lokalen, ökologischen Nahrungsmittelproduktion und Vermarktung.
  • solidarische Landwirtschaft etablieren.